Simon Bausewein knackt seine persönliche Bestleistung am Frankencup
Am vergangenen Wochenende fand das letzte Mal der einzigartige Frankencup im Kreuzheben statt. Dieses einmalige Open-Air Event war seit 1991 Teil der Kirchweih in Randersacker, die von der Abteilung Gewichtheben organisiert wurde. Ein deutschlandweit bekanntes Kraftsportevent hat damit sein Ende gefunden und wird jedem Teilnehmer noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn der Traditionswettkampf fand unter optimalen Bedingungen statt. Herauszuheben ist hier die große Kulisse von mehreren hundert Zuschauern, die frenetisch jeden einzelnen Heber anfeuerten. Abteilungsleiter Geerhardt fasst dies folgendermaßen zusammen: „Das Wetter war fantastisch... und nahezu jeder Tisch und jede Bank besetzt. Das sorgte für eine Wahnsinns-Stimmung und die Motivation der Heber kannte keine Grenzen. Umso ärgerliche war es, dass ich verletzungsbedingt nicht selbst an die Hantel gehen konnte“
Neben der gelungenen Veranstaltung sorgten auch einige Kreuzheber aus Randersacker für sportliche Erfolge. Hervorzuheben sind hier Christian Henneberger und Simon Bausewein. Christian startet eigentlich schon in der Altersklasse 1 und Simon noch bei den Junioren, dennoch wagten beide es an diesem Wochenende in der Aktivenklasse zu starten um als gebürtige Randersackerer die einzigartige Stimmung der „Prime-time“ zu genießen. Christian erlangte in der Klasse bis 74 kg die Goldmedaille mit gezogenen 230 Kilogramm. Simon konnte sich in der stark besetzten Klasse bis 105 kg gegen einige Konkurrenten durchsetzen und die Bronzemedaille ergattern. Dabei bewältigte der Student im 2. Versuch eine Last von 252,5 Kilogramm, was eine persönliche Bestleistung bedeutete. Da diese noch nicht an seinem Leistungslimit waren, lies der 21-Jährige sich im 3. Versuch 262,5 Kilogramm auflegen, um sich kurzzeitig auf Gold zu setzen. Diese waren jedoch leider noch etwas zu schwer, was sich jedoch in der Zukunft mit großer Sicherheit ändern wird.
Bei den Junioren ging von Randersackerer Seite aus lediglich Valentin Hoffmann an den Start, der nach einer intensiven Vorbereitung in seinem allerersten Wettkampf im Kreuzheben die magischen 200kg bewältigen konnte und sich damit Silber holte. In seinem 3. Versuch brachte der 92kg schwere Athlet 207,5 kg zur Hochstrecke, die jedoch aufgrund technischer Fehler vom Kampfgericht für ungültig erklärt wurden. Des Weiteren startete in der qualitativ gut besetzten Gewichtsklasse der Aktiven bis 120 kg Dirk Motzkus, welcher den 5. Platz belegte. Der letzte Aktive war Alex Maier, der in seinem 2. Wettkampf eine neue persönliche Bestleistung von 182,5 Kilogramm erreichen konnte. Durch einen technischen Fehler gelang dem 26-Jährigen jedoch sein 3. Versuch mit 190 kg noch nicht. Bundesligaheber Marco Dömling erreichte trotz Trainingsrückstand in der Gewichtsklasse der Altersklasse 1 bis 83 kg den 3. Platz. Der ehemalige Bundesligaheber Reik Schindler wollte es mit einem Comeback im Kreuzheben noch einmal wissen und erreichte mit einer Last von 207,5 kg ebenfalls den 3. Platz in der Gewichtsklasse bis 93 Kg der Altersklasse 1.
Neben den Athleten der heimischen SG Randersacker sind auch zahlreiche Athleten von Powerlifting Würzburg angetreten. Diese konnten sowohl in Quantität als auch in Qualität überzeugen. Bemerkenswert waren hier gezogene 213,5 Kilogramm von Cathrin Silberzahn, die damit einen inoffiziellen deutschen Rekord aufstellte und in der Gesamtwertung der Frauen den 2. Platz erreichen konnte. Auch Mirko Münch erhöhte seinen eigens aufgestellten bayerischen Rekord auf 265 kg und wurde Gesamtsieger der Junioren.
Durch eine besonders herausragende Leistung machte der deutsche Kaderathlet Max Lochschmidt vom AC Siegfried Darmstadt auf sich aufmerksam, der sich mit 347,5 kg an einem All-time Relativrekord versuchte, welcher jedoch leider zu schwer war. Trotzdem konnte er mit gezogenen 320 kg den Gesamtsieg der Aktivenklasse der Männer erreichen. Stammgast Tobias Zinserling aus Gotha versuchte sich zwei Mal unter atemberaubender Stimmung an einer neuen persönlichen Bestleistung von 375 kg, die auch eine neue höchste jemals gezogene Last auf dem Frankencup dargestellt hätte. Das Superschwergewicht hätte damit seinen alten Rekord von 370 kg aus dem Jahr 2017 überboten, was ihm jedoch misslang. Zusätzlich versuchte sich Caroline Garhammer- Vogt aus Landshut an einem Frankencup-Rekord nach Relativpunkten. Zum Erstaunen der Zuschauer bewältigte diese absolute Ausnahmeathletin die geforderten 200 kg und hat nun für alle Zeit diesen Rekord in ihrem „Besitz“. Mit lediglich 60,1 kg bedeuteten das stolze 222,7 Punkte.
Den „eigentlichen Frankencup“, ein 25kg schwerer Wanderpokal, den das beste Team gewinnt, holte sich dieses Jahr der KSV Renchtal mit einem Rekordergebnis von 775,8 Punkten. Dazu maßgeblich beigetragen haben die Spitzenathleten Mario Schnurr, Ana Geitner und Marius Milla.
Die SG Randersacker Abteilung Gewichtheben bedankt sich noch einmal bei allen Helfern und Zuschauern. Ohne diese hätte es der Frankencup niemals an den Punkt geschafft, an dem er bei deiner letzten Austragung angekommen ist: Ein einzigartiges Kraftsportfest mit Spitzensportlern aus ganz Deutschland, dass nun seinen glorreichen Abschluss gefunden hat. Dennoch gibt es für alle Kreuzheber keinen Grund zur Traurigkeit, denn am gleichen Wochenende findet im nächsten Jahr die deutsche Meisterschaft im Kreuzheben, ebenfalls in Randersacker, statt.
- Details
- Jonas Bausewein
- Gewichtheber
- 33192